Strand in der Dominikanischen Republik

Dominikanische Republik – Vielfalt im Garten Eden

Eine Kreuzfahrt in der Dominikanischen Republik macht einfach glücklich: ein lauwarmer Abend an der Hafenpromenade, Livemusik vor bunten Häusern, im Hintergrund das Rauschen des Meeres. Doch die Dominikanische Republik hat noch so viel mehr zu bieten. Die Ausflüge der Kreuzfahrtreedereien ins Landesinnere führen in einen tropischen Garten Eden – mit süßen Früchten und wunderschönen Naturpanoramen. 

Schon Kolumbus war begeistert

„Das ist das Schönste, was das menschliche Auge je zu Gesicht bekommen hat“, soll Christoph Kolumbus gesagt haben, als er die Insel Hispaniola zum ersten Mal betreten hat. Die Karibikinsel gehört heute zu zwei Dritteln zur Dominikanischen Republik und zu einem Drittel zu Haiti. Auf seiner zweiten Reise in die Neue Welt ließ Kolumbus sich gleich ein Haus mit Atlantikblick bauen. Ganz in der Nähe platzierte er eine Kirche. So entstand im Norden der Dominikanischen Republik nach und nach die erste europäische Siedlung. Kolumbus benannte sie nach der spanischen Königin: La Isabela. Die Ruinen dieser Siedlung können übrigens immer noch besichtigt werden, inklusive den Grundmauern des Lagerhauses und weiterer Ausstellungsstücke.

Ruinen der ersten europäischen Siedlung La Isabela
An dem Ort, an dem Kolumbus sein Haus erbauen ließ, entstand die erste europäische Siedlung „La Isabela“. Heute sind die Ruinen für Besucher zu besichtigen. Wir haben es auf dieser Kreuzfahrt leider nicht geschafft, das nächste Mal bestimmt.

Unsere Route für eine Kreuzfahrt in der Dominikanischen Republik

Wir entdecken die Dominikanische Republik im Rahmen des hier erfassten Erfahrungsberichts mit AIDA: Die AIDAluna fuhr im Oktober von New York aus in Richtung Süden, um den Winter über Kreuzfahrten in der Karibik zu absolvieren. Eine solche Repositionierungsfahrt oder Transreise hat einen besonderen Reiz, da sie mehrere Fahrtgebiete vereint: Auf unserer Route über Baltimore, Charleston, Port Canaveral, Miami und Nassau in die Dominikanische Republik wurde es jeden Tag ein bisschen wärmer. Ausschau halten nach diesen Sonderfahrten lohnt sich daher.

In der Dominikanischen Republik führte unsere Route dann nach Amber Cove in der Provinz Puerto Plata, nach Samaná und in die Landeshauptstadt Santo Domingo. Tauchen wir ein in das karibische Flair dieser Reise…

Dorfbesuch in Puerto Plata

Puerto Plata – der Silberhafen. Angeblich sollen Kolumbus die Bäume in der Umgebung mit silbrig glänzenden Blättern zu diesem Namen inspiriert haben. Eine beeindruckende Festung an der Hafeneinfahrt namens Fortaleza San Felipe aus dem 16. Jahrhundert erinnert an die Entdeckung der Neuen Welt. Als Schutz vor Gold- und Schatzjägern aus Europa gebaut, später als Gefängnis genutzt, ist die Festung heute ein Museum.

Helltürkise Streifen im Meer lösen das dunkle Blau des Wassers unter unserem Schiffsbug ab. Die bewaldeten Hügel erscheinen fast unnatürlich grün. Nach einem typisch tropischen Regenschauer liegt die Luftfeuchtigkeit bei knapp 90 Prozent. Im ersten Moment eine kleine Herausforderung für unseren deutschen Kreislauf.

Wir legen in Amber Cove an – einem modernen Kreuzfahrthafen mit allem, was das Touristenherz begehrt. Doch statt an die traumhaften Strände zieht es uns ins Landesinnere: Der Safaritruck ruckelt über Buckelpisten in ein authentisches Dorf, unserem Ausflugsziel.

Strand in der Dominikanischen Republik
In Puerto Plata warten Traumstrände. Wir haben uns allerdings stattdessen für den Besuch eines Dorfes im Hinterland entschieden.

Bunte Wellblechhütten reihen sich im dichten Grün des Regenwaldes aneinander. Fenster braucht hier in der Tat niemand – es wird niemals kälter als 24 Grad. Wir besuchen eine Familie, die vom Tourveranstalter unterstützt wird, die uns in ihrem bescheidenen und geliebten Heim herzlich willkommen heißt. In der rustikalen Hütte steht für die Familie ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer zur Verfügung. Die Küche ist ein separater Bau, da über dem offenen Feuer auf einem Lehmofen gekocht wird. Abgewaschen wird auf der Fensterbank, die Wasserleitung führt frisches Nass vom Fluss direkt hierher. 

Hütte mitten im Regenwald
Das Dorf in der Nähe von Puerto Plata bestand aus typischen farbenfrohen Hütten mitten im dichten Wald.
Die Ausstattung der Hütten ist sehr einfach.
Gekocht wird auf einem Holzofen in einem separaten Unterstand, damit Rauch und Gerüche gut abziehen können.
Alles ist praktisch und minimal.

Im Garten wachsen Ananas, Avocado und Mango neben Koriander, Kakao und Cashewnüssen. Stolz präsentiert der Familienvater seine sieben Bananensorten. Wir lernen, dass eine Staude Bananen alle neun Monate reift und dass Oregano gegen Ohrenschmerzen hilft. Ein interessantes Detail, das uns tatsächlich noch Jahre danach in Erinnerung geblieben ist. Mehrmals am Tag kauft seine Frau im kleinen Tante-Emma-Laden ein, damit die Lebensmittel frisch sind. Strom gibt es hier nur stundenweise, an einen Kühlschrank ist nicht zu denken. Ein einfaches Leben, reduziert auf das Wesentliche. Doch die Augen der Menschen strahlen.

Stolz ist der Familienvater auf seine vielen Früchte, wie diese Kakaofrucht.
Sieben verschiedene Sorten Bananen wachsen im Garten unserer Gastfamilie.
Cashewnüsse trocknen im Freien, bevor sie weiter verarbeitet werden.
Und erst die Farbenpracht überall rund um den Garten!

Souvenirs? Rum, Kakao, Zigarren und Kaffee!

Wir Deutschen sitzen dagegen ernst im Truck, denken darüber nach, ob es Armut oder Reichtum ist, was wir da eben gesehen hat. Unser Guide reißt uns mit einem Cuba Libre – oder, wie er sagt: „Cola with Vitamins“ – aus dem Grübeln. Er mixt den lokalen Rum Brugal mit Cola und wir müssen zugeben: Das schmeckt verdammt lecker. Dann schaltet er die Musikanlage an. Salsa, der Nationaltanz Merengue, aber auch Bob Marley dröhnen aus den Lautsprechern. Nach zwei Drinks wippt auch der angespannteste deutsche Passagier ein bisschen im Takt mit. 

Der Tourguide macht Stimmung
Unser Tourguides gibt alles, damit wir Deutschen etwas in die karibische Stimmung kommen.
Gleich gibt es Cuba Libre mit dem lokalen Rum Brugal.

Als Souvenir empfiehlt der Guide Mama Juana – ein Gebräu aus Rum, Wein, Honig und 50 bis 60 Sorten Holz, das luststeigernd wirken soll. Der „Souvenirladen“ ist eine offene Holzhütte mitten im Dschungel. Einige Frauen rollen von Hand Zigarren aus kubanischem und dominikanischem Tabak – eines der wichtigen Exportgüter des Landes. Wir sind erstaunt, dass eine gute Zigarre aus ganzen Tabakblättern besteht, die zwei Jahre fermentiert wurden. Sie werden 45 Minuten im ledrigen Umblatt zusammengepresst, dann kommt ein seidenfeines Deckblatt aufs Ende, um die Zigarre zu verschließen. 

Souvenirläden finden sich auf der Insel überall. Tolle Mitbringsel sind selbstgerollte Zigarren, Kaffee oder natürlich Brugal.
Mama Juana Mix in Flaschen
Hier sind die 50 bis 60 Sorten Holz für das traditionelle Getränk „Mama Juana“ schon vorbereitet.
Rum, Wein und Honig sind die weiteren Zutaten.
Die Zigarren werden mühevoll in Handarbeit gerollt. Die Blätter müssen dafür zunächst 2 Jahre fementiert werden.

Die Zigarren mit Schokoladengeschmack kommen überraschenderweise bei allen gut an. Ebenso wie der Tee von Xocola, der Götterfrucht bei den Azteken. Dahinter verbirgt sich geriebener Kakao, der mit heißem Wasser aufgegossen und mit Zucker und Zimt verfeinert wird. Die reine Kakaomasse soll dem Alterungsprozess entgegenwirken und sogar beim Abnehmen helfen. Kakaobohnen werden hierfür eine Woche getrocknet und über dem Holzfeuer geröstet.

Unser Guide verrät uns, wie es zur heutigen Nutzung des Kaffees gekommen sei: „Ein Mann hatte einen Schäferhund, der eines Tages Kaffeebohnen fraß. Der Mann wunderte sich, dass der Hund anschließend so vergnügt war. Er erzählte es seinem Nachbar, der ihm nicht glauben wollte. Gemeinsam probierten sie die Kaffeebohnen. Doch sie schmeckten bitter, sodass sie sie ins Feuer warfen. Dann entfaltete sich das Röstaroma. Der Rest ist Geschichte.“

Kaffeekirschen an Baum
Es ist ein langer weg von diesen noch unreifen Kaffeekirschen bis zu unserem fertigen Getränk.

Samaná – das Tor zum Nationalpark

Die Halbinsel Samaná stellt Kreuzfahrturlauber vor eine schwierige Entscheidung: Besucht man die berühmte Bacardi-Insel Cayo Levantado oder lieber die Naturschutzgebiete im Süden der Provinz mit der höchsten Palmendichte weltweit? Wir entscheiden uns für letzteres und besuchen unter anderem den Wasserfall „El Limón“ im Nationalpark Los Haitises. Nach der Conquista war die Region lange unbewohnt, sodass sich die Vegetation in diesem Park in der Bucht von Samaná ungehindert entwickeln konnten. 

Samana in Dom Rep
Samaná ist der ideale Ort, um den Nationalpark Los Haitises zu erkunden.
Ein alternativer Ausflug führt zu den schönsten Stränden und der berühmten Bacardi-Insel. Eine schwierige Entscheidung!
Der Wasserfall „El Simon“ im Nationalpark ist sensationell.

Per Boot können die ausgedehnten Mangrovenwälder, typischen Felshügel, Karstinseln und Höhlen des Nationalparks angesteuert werden. Ein beliebtes Fotomotiv ist die Boca de Tiburón, eine Felsformation, die einem Haifischmaul ähnelt. Im Innern haben sich viele Stalaktiten gebildet. Da die Bucht hier sehr fischreich ist, stehen die Chancen, Delfine oder Seekühe zu sehen, nicht schlecht. Von November bis März kann man in der Bucht von Samaná mit ein wenig Glück auch Wale beobachten, die sich während ihrer Paarungszeit hier aufhalten. 

In der Bucht von Samaná gibt es viele Felsformationen, wie die Boca de Tiburón („Haifischmaul Höhle“), zu entdecken.

In Samaná wurde Kolumbus übrigens nicht gerade freundlich begrüßt: Die Ciguayos empfingen ihn mit einem solchen Pfeilhagel, dass er die Bucht „Golfo de las Flechas“ (Bucht der Pfeile) nannte. Erst in Santo Domingo wurde er so richtig heimisch. Und sein Sohn Diego wurde dort in der Ferne zum spanischen Vizekönig. 

Santo Domingo – die Hauptstadt der Dominikanischen Republik

Schon von weitem grüßt der massive Faro a Colón die Besucher – ein kreuzartiger Monumentalbau zu Ehren von Christoph Kolumbus. Es ist – neben Sevilla – einer der Orte, an dem angeblich die Überreste des berühmten Entdeckers ruhen sollen. Nachts projizieren Strahler das Kreuz mit Lichtsäulen in den Himmel – daher auch der Name Faro, Leuchtturm.

Im Monument „Faro a Colón“ liegt angeblich ein Teil der Überreste des Seefahrers C. Kolumbus.

Die Hauptstadt der Dominikanischen Republik macht ihrem Status alle Ehre: Von der Plaza Espana mit dem Kolumbuspalast reihen sich entlang der Calle Las Damas imposante Bauten im Kolonialstil aneinander. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie die Ehefrau des Vizekönigs Diego Kolumbus mit ihren Hofdamen über die älteste Steinstraße der Neuen Welt bis zum Befestigungsbollwerk Fortaleza Ozama flanierte. 

Der Kolumbuspalast in Santo Domingo ist eine der Sehenswürdigkeiten im Kolonialstil.
Sehenswert ist ebenfalls die Strasse „Calle Las Damas“ mit ihren prächtigen Bauten.
Die Fassaden sind wunderschöne Fotomotive.

Wer noch tiefer in diese Zeiten eintauchen möchte, kann sich einen Eindruck der Kleidung und Lebensweise im Museo de las Casas Reales machen. In diesem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert sind verschiedene Themen aus der Geschichte der Dominikanischen Republik eindrucksvoll aufgearbeitet.

Das Museo de Las Casas Reales liegt in einem ehemaligen Palast.
Neben authentischen Kleidern aus vergangenen Jahrhunderten warten andere fantastisch inszenierte Ausstellungsstücke rund um die Geschichte der Dominikanischen Republik.

In der Altstadt kaufen wir Larimarschmuck – den blau-weißen Stein gibt es in dieser Form nur in der Dominikanischen Republik und bei Soave in Italien. In einem kunterbunten Restaurant gönnen wir unseren müden Füßen eine Pause. Farbe spielt wirklich überall eine große Rolle, sei es bei den Häusern, dem Meer oder der Vegetation. Besonders im Monat Februar herrscht ein Ausnahmezustand hinsichtlich der Farbenpracht. Dann wird überall in aufwendigen Kostümen, mit rhythmischer Musik und spektakulären Tänzen Karneval gefeiert.

Das Restaurant, in dem wir Halt machen, ist über und über mit bunten Ornamenten dekoriert.
Farbe spielt überall in der Dominikanischen Republik eine große Rolle. Wie man sieht auch gerne auf verrückte Art und Weise.
Im Februar ist das ganze Land im Karneval-Fieber. Und das muss vor allem eines sein: farbig!
Auch in den Strassen sind nicht nur die Häuser farbenfroh. Wer genau auf den Weg achtet, findet Kunstwerke an jeder Ecke.

Schon bald müssen wir nun Abschied nehmen vom lockerleichten Karibikflair. Wir probieren noch allerhand lokale Spezialitäten, zum Beispiel Yaniqueque – salzige Teigfladen. Die karibische Frühlingsrolle namens Pastelito wird mit kleingehacktem Fleisch und Gemüse gefüllt und zum Wurstspieß Longanisa gehört einfach die gebackene Banane.

Und während wir vor der Rückreise noch einmal ganz bewusst die karibische Sonne auf unserer Haut spüren, nehmen wir uns fest vor, die warme und farbenfrohe Lebensfreude der Dominikanischen Republik heimlich zurück nach Deutschland zu schmuggeln. 

Kreuzfahrt ab Dominikanische Republik buchen

Viele große Reedereien wie AIDA, TUI Cruises, Costa oder Norwegian integrieren Stopps in der Dominikanischen Republik in ihre Karibik Kreuzfahrten. Oft starten oder enden die Reisen in La Romana, auch Transatlantiktouren von/nach Europa werden von diesem Hafen im Süden der Dominikanischen Republik aus angeboten. Das ist natürlich sehr praktisch: So muss man nur einen langen Flug für die Kreuzfahrt in die Dominikanische Republik auf sich nehmen. 

Generell empfiehlt es sich, die angebotenen Komplettpakete aus Flug, Transfer und Kreuzfahrt zu buchen. So ist man als Passagier auf der sicheren Seite, falls es zu Flugverspätungen oder gar -ausfällen kommen sollte und braucht sich nicht um den Transfer vom Flughafen zum Kreuzfahrthafen zu kümmern. Auch bei den Landgängen sollte man bevorzugt auf die Angebote der Reedereien zurückgreifen, da die Kriminalitätsrate in der Dominikanischen Republik hoch ist.

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